Lexikon
Sie haben Fragen rund um unsere Bio-Mode? In unserem Lexikon werden die wichtigsten Begriffe rund um Bio-Textilien erklärt.
Aktuell befindet sich unser Lexikon noch im Aufbau. Sollten Sie noch Tipps, Anregungen oder spezielle Fragen haben, freuen wir uns über Ihre E-Mail.
A
Die Heimat der Alpakas ist das Altiplano in den südamerikanischen Anden. Das Hochplateau liegt auf durchschnittlich 3.600 m Höhe im Dreiländereck von Peru, Bolivien und Chile. Über 80 % des weltweiten Bestandes von ca. 3,5 Millionen Tieren lebt in Peru. Dank ihrer Wolle sind die Alpakas hervorragend an das harsche Klima in ihrer Heimat angepasst.
Die Alpakafaser verfügt über eine eng anliegende Schuppenstruktur, die ihr eine selbstreinigende Eigenschaft (ähnlich dem Lotus-Effekt) verleiht. Außerdem erhält die Alpakawolle dadurch den ihr eigenen, seidigen Glanz. So fühlen sich auch stärke Fasern weich und angenehm auf der Haut an. Alpakawolle ist wärmer und feiner als Schafswolle. Außerdem weist sie einen geringeren Lanolingehalt auf. Kleidung aus Alpakawolle liegt angenehm leicht und warm auf der Haut und zeichnet sich außerdem durch einen seidigen Glanz aus.
B
Jeder kennt Textilien aus Baumwolle, doch woher kommt sie eigentlich? Trotz ihres Namens stammt die Baumwolle nicht von Bäumen sondern von Sträuchern. Die Baumwollpflanze (Gossypium) mit 51 Arten gehört zu der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und wächst in den Tropen und Subtropen. Bei vielen Baumwollarten tragen die Pflanzensamen lange Samenhaare (auch Samenwolle), die den Samen die Ausbreitung über große Distanzen ermöglicht. Für die Textilherstellung werden nur ein paar wenige Arten mit besonders langen Samenhaaren verwendet. Denn umso länger die Faser, umso hochwertiger wird die Baumwolle eingestuft. Bereits seit über 7.000 Jahren wird Baumwolle in Asien, Afrika und Südamerika angebaut und kultiviert. Ganz ähnlich wie bei Schafswolle werden auch die Pflanzenfasern als Grundlage zur Herstellung von Garnen und Geweben verwendet. Als Kulturpflanze wird die Baumwollpflanze in der Regel als einjährige Pflanze angebaut, um den höchsten Ernteertrag zu erhalten. Nach der Blüte bildet sie walnussgroße Fruchtkapseln aus, die nach der Reifezeit aufspringen. Nun erscheint das „weiße Gold“ – das Samenhaar. Die reifen Samenkapseln können entweder mit einer Baumwollpflückmaschine oder von Hand geerntet werden. Manche Pflückmaschinen können nur laubfreie Pflanzen abernten, weshalb entweder der erste Frost abgewartet wird oder aber chemische Entlaubungsmittel eingesetzt werden. Da die Baumwolle über einen längeren Zeitraum hinweg heranreift, werden bei der maschinellen Ernte mit einer Baumwollpflückmaschine sowohl reife als auch überreife und unreife Samenkapseln erfasst. Dies wirkt sich negativ auf die Qualität der Baumwolle aus. Die Ernte von Hand erfolgt dagegen in mehreren Durchgängen, wobei immer nur die reifen Faserbüschel abgezupft werden. Die Qualität der von Hand gepflückten Baumwolle ist deshalb in der Regel höher als die der maschinell geernteten Baumwolle.
Häufig wird Baumwolle im konventionellen Anbau aufgrund der langen Wachstumszeit ohne Fruchtwechsel mit anderen Nutzpflanzen angebaut. Das Saatgut ist dabei häufig bereits mit Fungiziden angereichert. Diese Monokulturen machen den großflächigen Baumwollanbau stark von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln abhängig. Unter Umweltschutzaspekten wird der konventionelle Anbau deshalb sehr kritisch betrachtet. Denn so angebaute Baumwolle gilt als das landwirtschaftliche Produkt mit dem höchsten Einsatz an Chemikalien. Ein weiteres Problem bei der Baumwollproduktion ist der Wasserverbrauch. Da die Baumwolle relativ viel Wasser für ihr Wachstum braucht, können abhängig von Klima und Bodenbeschaffenheit für die Herstellung eines T-Shirts bis zu 2.000 Liter Wasser benötigt werden.
Die Beliebtheit der Baumwollfaser in der Textilherstellung hat natürlich auch ihre Gründe. Baumwolle ist sehr saugfähig und kann bis zu 65 % ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen. Außerdem liegen Baumwolltextilien angenehm auf der Haut, sind atmungsaktiv, strapazierfähig und gelten als allergikerfreundlich. Dies macht sie weltweit betrachtet zur am häufigsten eingesetzten Naturfaser in der Heim- und Bekleidungsindustrie. Leider werden aber für die Produktion herkömmlicher Baumwolltextilien bei Veredelung und Ausrüstung oftmals Formaldehyde und Schwermetalle mit allergenem oder krebserzeugendem Potenzial verwendet. Diese können beim Tragen der Kleidung dann von unserer Haut aufgenommen werden.
Der kontrolliert biologischen Baumwollanbau ist eine gesunde Alternative zum konventionellen Anbau. Hier werden nur natürliche Düngemittel zugelassen und beim Anbau muss eine Fruchtfolge mit anderen Getreide- oder Gemüsesorten eingehalten werden. Störendes Unkraut wird von Hand entfernt und Schädlinge werden durch Mischkultur und die Ansiedlung von Nützlingen bekämpft. Dank dieser Maßnahmen kommen somit auch die Landarbeiter nicht mit giftigen Stoffen in Kontakt.
Anders als der Name vermuten lässt, stammt diese Wolle nicht von Jungtieren oder gar Alpakababies sondern gibt die Qualität der Faser an. Wolle, die „Baby Alpaka“ genannt wird, ist besonders fein. Alpakafasern mit einer Feinheit von 19,0 bis 21,9 Mikron (µ) werden so bezeichnet. Nur die in sehr geringen Mengen verfügbare, extrem feine „Royal Baby“ Faser ist noch feiner. Die regulär im Handel verwendete Wollqualität ist „Superfein“ und besitzt dagegen eine Feinheit von 22,0 bis 24,9 Mikron.
Die Wolle der Qualität Baby Alpaka wird von den geschützten Partien des Alpakas gewonnen. Sie ist besonders fein und angenehm zu tragen.
Der Begriff „Bio“ ist im Textilbereich nicht rechtlich geschützt. Die von uns vertriebene Bio-Mode wird fair aus überwiegend natürlichen Materialien hergestellt, die vor allem aus ökologischem Anbau, artgerechter Tierhaltung oder nachhaltiger Produktion stammen. Eine Garantie dafür, dass die Textilien tatsächlich „Bio“ sind, bieten Bezeichnungen wie z.B. kontrolliert biologischer Anbau (kbA) und kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT) sowie Zertifizierungen wie Naturtextil-IVN zertifiziert BEST oder der Global Organic Textile Standard (GOTS).
Die Wasserabweisung oder Hydrophobierung der Bionic-Finish®Eco überträgt das Funktionsprinzip, warum zum Beispiel Wasser vom Entengefieder abperlt, in eine technische Lösung. Die fluorfreie Rezeptur weist Wasser sehr gut ab und bleibt dabei atmungsaktiv.
Das Seidengarn wird aus den ausgekämmten, für Schappeseiden zu kurzen Fasern, sowie Kokonresten aus der Haspelseidenproduktion hergestellt. Die kurzen Fasern sind mit Knötchen durchsetzt, weshalb die Bourette-Seide meist unregelmäßig und noppig ist. In Bourette-Seide ist noch ein Teil des Seidenleims enthalten, dem eine entzündungshemmende Eigenschaft nachgesagt wird. Deshalb wird Bourette-Seide besonders gerne für Produkte verwendet, die in sensiblen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Stilleinlagen oder Windeleinlagen.
F
Die Fair Wear Foundation (FWF) gründete sich 1999 als unabhängige Non-Profit-Organisation in Amsterdam. Ihr Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern. Produzenten und Händler, die Mitglieder der Fair Wear Foundation werden, müssen einen 8-Punkte-Kodex einhalten. Dieser umfasst folgende Anforderungen: Begrenzung der Arbeitszeit, freie Wahl des Arbeitsplatzes, keine Ausbeutung von Kinderarbeit, keine Diskriminierung bei der Beschäftigung, Einhaltung von rechtsverbindlichen Arbeitsverhältnissen, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen, Versammlungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie die Zahlung eines existenzsichernden Lohnes. Um die Einhaltung dieser Punkte zu überprüfen, kontrolliert die Organisation die Arbeitsbedingungen vor Ort.
G
Der GOTS (Global Organic Textile Standard) ist ein international etablierter Standard. Er setzt weltweit einen Maßstab hinsichtlich Umwelt- und Sozialverträglichkeit in Sachen Textil. Die Ansprüche des GOTS entsprechen dem eingehaltenen Mindeststandard, den Produkte erfüllen sollten, um vom IVN als echte und konsequente Naturtextilien bewertet zu werden.
GOTS zertifizierte Produkte müssen zu mindestens 70 % aus Naturfasern aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) oder kontrolliert biologischem Anbau (kbA) bestehen. Die restlichen 30 % dürfen aus synthetischen Fasern oder Viskose bestehen. Im Weiteren bietet der GOTS zwei Labelstufen an: Beim „GOTS organic“ müssen mindestens 95 % der verwendeten Naturfasern aus kbA oder kbT stammen. Beim „GOTS made with“ ist es ausreichend, wenn der Anteil an Bio-Naturfasern bei mindestens 70 % liegt.
Die bis zu 30 % erlaubten Restfasern, die aus nicht-ökologischer Erzeugung kommen dürfen, können konventionelle Naturfasern (ausgenommen sind Baumwolle und Angora), nachhaltige Regenartfasern (aus Rohstoffen aus nachhaltiger Forstwirtschaft bzw. Bio-Anbau oder Recycling-Abfallstoffen) oder recycelte synthetische Fasern aus Pre- und Post-Consumer Abfallstoffen sein. Andere Regenerat- oder Kunstfasern dürfen nur zu 10 % eingesetzt werden. Unter recycelte Fasern versteht man die Reste, die Beispielsweise beim Zuschnitt anfallen.
Neben Vorgaben zum Färben und der Ausrüstung von Artikeln, hat der GOTS auch Richtlinien für den sozialen Bereich, um auch hier Mindestanforderungen garantieren zu können. Hierzu gehören die Einhaltung von sicheren und hygienischen Arbeitsbedingungen, der Verzicht auf Kinderarbeit, die Bezahlung von existenzsichernden Löhnen sowie die Einhaltung der Regelung zu den Arbeitszeiten.
Die Ansprüche des GOTS sind etwas unterhalb des NATURTEXTIL IVN ZERTIFIZIERT BEST angesiedelt.
Hinter diesem Siegel steht die gemeinnützige Organisation Textile Exchange. Das Siegel Global Recycled Standard (GRS) bestätigt, dass das Produkt zu mindestens 20 Prozent aus recycelten Materialien besteht. Außerdem gibt es Anforderungen an die verwendeten Zusatzstoffe bei der Herstellung. Mit der Fokussierung auf die Herstellung der Fasern soll es die Rückverfolgbarkeit der Materialien und die umweltfreundliche Produktion sichern, um die Lieferkette nachhaltiger zu gestalten. Nicht beachtet werden von dem Siegel allerdings die Faktoren Umweltschutz oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
I
Gemeinsam für ökologische und sozialverantwortliche Wirtschaftsweisen eintreten, das ist das Ziel der über 100 Unternehmen aus allen Bereichen der Leder- und Textilwirtschaft, die sich bereits im IVN zusammengeschlossen haben. Der Branchenverband ist Sprachrohr und Förderer, der sich neben der Bereitstellung von qualifizierten Informationen zu relevanten Themen auch dafür einsetzt, Politik und Verbraucher zu sensibilisieren. Außerdem macht sich der IVN auch dafür stark, den Marktanteil nachhaltiger Produkte zu steigern.
K
Als Kaschmirwolle wird das von der Kaschmirziege gewonnene Unterhaar bezeichnet. Die Kaschmirziege ist ursprünglich in der gleichnamigen Provinz in Nordindien sowie in Tibet heimisch. Heute gibt es aber auch Zuchtfarmen in anderen Ländern. Pro Ziege werden im Jahr nur ungefähr 150 Gramm der sehr feinen Wolle gewonnen. Dafür wird in der Regel das Fell während des Fellwechsels nach dem Winter ausgekämmt. Teilweise werden die Ziegen auch maschinell geschoren. Kaschmirwolle ist sehr weich, leicht und wärmeisolierend aber nicht sehr strapazierfähig. Aufgrund seiner Feinfaserigkeit gehört Kaschmir zu den Edelhaaren und ist bekannt für seine sehr guten Wärmerückhaltungseigenschaften bei einem sehr geringen Eigengewicht.
Pflegehinweis Kaschmirwolle:
Textilien aus Kaschmirwolle sollten von Hand in lauwarmem Wasser gewaschen und nicht länger als nötig eingeweicht werden. Anschließend mit kaltem Wasser auswaschen, vorsichtig ausdrücken und in ein Handtuch einrollen. Die Textilien sollten liegend getrocknet werden.
Der kontrolliert biologische Anbau erfolgt nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus. Das bedeutet, kbA-Materialien werden ohne die Verwendung von Chemiedüngern oder synthetischen Pestiziden angebaut. Die Düngung erfolgt mit natürlichen Mitteln, wie z. B. Mist und Mulch. Auch wird beim ökologischen Anbau in Mischkultur gepflanzt und die Fruchtfolge mit anderen Saaten eingehalten. Durch diese Maßnahmen werden die Böden nicht ausgelaugt und bleiben fruchtbar. Außerdem darf kein genmanipuliertes Saatgut verwendet werden. Für die Schädlingsbekämpfung werden beispielsweise Duftlockstoffe eingesetzt oder es werden entsprechende Nützlinge gezüchtet. Die Unkrautbekämpfung erfolgt mechanisch oder von Hand. Bei Baumwolle findet auch die Ernte von Hand statt ohne, dass chemische Entlaubungsmittel gespritzt werden dürfen. Die Einhaltung der geforderten Kriterien wird von unabhängigen Zertifizierungsstellen geprüft und kontrolliert.
Tiere aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) werden nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus gehalten. Dies beinhaltet die artgerechte Tierhaltung im Einklang mit der Natur und dem ökologischen Gleichgewicht. Außerdem müssen die Tierarten an die Klima- und Lebensbedingungen der Region optimal angepasst sein. Es dürfen keine gentechnisch-veränderten Pflanzen verfüttert werden. Die Mast und ihre Hilfsmittel sind verboten. Zudem dürfen keine Insektizide und Pestizide oder Kunstdünger verwendet werden – dies gilt für die Tiere selbst und den Boden, auf dem die Tiere grasen. Die Fortpflanzung der Tiere muss auf natürliche Art erfolgen. Außerdem sind Eingriffe am Tier wie das Kupieren den Schwanzes oder Mulesing verboten. Die Zertifizierung der Betriebe erfolgt durch unabhängige Institute, um eine Einhaltung der Richtlinien zu gewährleisten.
L
Als Lanolin oder Wollfett wird ein natürliches Sekret bezeichnet, das aus den Talgdrüsen der Schafe stammt. Gewonnen wird es beim Waschen der Schafwolle. Als Schutzfilm hält es die Wolle geschmeidig und hat wasserabweisende Eigenschaften. Da das Lanolin beim Waschen ins Waschwasser übergeht, sollte bei Bekleidung aus Wolle von Zeit zu Zeit wieder Lanolin mit einer Wollkur zugeführt werden, um die natürlichen Wolleigenschaften zu erhalten.
M
Als Mulesing bezeichnet man das Entfernen der Haut rund um den Schwanz bei Schafen. Dabei wird häufig ohne Schmerzmittel gearbeitet. Die Bezeichnung geht auf den Erfinder des Verfahrens John W. H. Mules zurück. Mulesing wird vor allem in Australien angewandt, um den Befall durch die dort ansässigen Fliegenmaden der Fliegenart Lucilia cuprina (sheep blowfly) zu verhindern.
Im Laufe der Zeit wurde das Merinoschaf auf viele Hautfalten gezüchtet, um einen möglichst hohen Ertrag an Wolle pro Schaf zu erhalten. Gerade das macht es aber auch anfällig für den Befall von Fliegenmaden. Denn in der von Kot und Urin verschmutzten, feucht warmen und schlecht belüfteten After- und Genitalregion legen Fliegen ihre Eier ab. Hier finden die Eier und die daraus schlüpfenden Maden perfekte Bedingungen. Sind die Fliegenmaden erst einmal geschlüpft, fressen sie sich in das Gewebe der lebenden Tiere hinein. Dies führt zu schweren Entzündungen und häufig auch zum Tod des befallenen Schafes. Hohe Außentemperaturen beschleunigen zudem die Entwicklung der Maden.
Um dem Befall durch Fliegenmaden (Myiasis) vorzubeugen, werden den Lämmern beim Mulesing mit einer speziellen Schere Hautfalten rund um After, Vulva und Schwanz herausgeschnitten. Dies geschieht häufig ohne Betäubung oder Schmerzmittel. Nachdem die Wunden abgeheilt sind, bleibt das Narbengewebe wolllos, glatt und faltenfrei, so dass hier keine Fliegen mehr ihre Eier ablegen.
Heute ist das Mulesing in Neuseeland (seit 01.10.2018) und Südafrika verboten. Auch Wolle aus Südamerika ist mulesing-frei, da Mulesing dort nicht üblich ist.
Die Gefahr für das Schaf, einen Befall von Fliegenmaden zu erleiden, ist natürlich weiterhin da. Dagegen gibt es verschiedene Lösungsansätze. Einer besteht in der Zucht von Schafen mit weniger Falten im After- und Genitalbereich. Eine andere Möglichkeit ist das Kürzen der Wolle in den gefährdeten Bereichen und die Behandlung der Schafe mit Insektiziden.
Wir bei BioTextilien-Allgäu achten darauf, dass wir nur Produkte zum Verkauf anbieten, die aus mulesing-freier Wolle (non-mulesing) hergestellt wurden. Zertifizierungen wie GOTS, IVN oder den Hinweis auf kontrolliert biologische Tierhaltung geben außerdem Sicherheit in Hinblick auf artgerechte Tierhaltung ganz ohne die Anwendung von Mulesing.
P
Der Begriff Popeline bezieht sich auf die gewebte Struktur eines Stoffes. So bezeichnete Textilien können demnach aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Popeline gewebter Stoff hat durch seine Leinwandbindung eine leichte und feine Rippenstruktur mit weichem Fall und ist äußerst strapazierfähig. Besonders gerne genutzt werden Popeline-Stoffe für Hemden und Blusen.
R
Ramie (Boehmeria nivea) gehört zu den ältesten Faserpflanzen der Welt. Die Pflanze aus der Familie der Brennnesselgewächse wird auch Chinagras genannt. Sie ist im tropischen Ostasien beheimatet und kommt dort auch als Wildpflanze vor. Traditionell wird die Pflanze in Asien angebaut, aber auch in Südamerika und vereinzelt in Europa wird sie als Faserpflanze kultiviert. Ramie gehört zu den wichtigsten Naturfasern weltweit. Dabei sind die Produktionsländer gleichzeitig die Hauptverbraucher, weshalb die Faser nur bedingt auf dem Weltmarkt landet. Die Faser ist fein, langfaserig und besitzt einen sanften Glanz. Reine Ramiegewebe fühlen sich leicht und seidig an und ähneln Leinen. Da die Ramiefaser allerdings eine geringe Widerstandsfähigkeit und Elastizität aufweist, wird sie häufig als Beimischung zu anderen Textilfasern verwendet. Bei der Beimischung zu Baumwolle kann beispielsweise Glanz und Stärke des Gewebes erhöht werden. Neben der Verwendung in der Textilbranche werden Ramiefasern auch in der Seilerei und bei der Papierproduktion verwendet. Außerdem dient sie als Futtermittel. Ähnlich wie Hanf ist Ramie von Natur aus weitgehend gegen Krankheiten und Schädlinge resistent. Als robuste Pflanze verdrängt sie Unkräuter. Allerdings ist die Pflanze sehr frostempfindlich, weshalb ihr Anbau in Zonen mit gemäßigtem Klima problematisch ist.
Für Polyester-Fasern von Repreve® werden Plastikflaschen eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Aus diesem Granulat lassen sich Polyesterfasern herstellen, die mittlerweile von vielen namhaften Herstellern zu neuen Produkten verarbeitet werden.
S
Als Schurwolle darf nur die Wolle bezeichnet werden, die beim Scheren lebendiger Schafe gewonnen wird. Nur Wolle, die zum ersten Mal verarbeitet wird, darf die Bezeichnung „reine Schurwolle“ tragen.
V
Der Begriff „Virgin Wool“ bezeichnet die gewonnene Schurwolle aus der ersten Schur der Lämmer. Diese Wolle ist besonders weich und fein. Außerdem bedeutet der Begriff unbehandelte Schurwolle. Damit ist Schurwolle gemeint, die noch nie zuvor verarbeitet oder gesponnen wurde.
Der Begriff Voile stammt aus dem französischen und bedeutet „Schleier“. Dieser Stoff zeichnet sich durch eine feinfädige, transparente Webart aus. Er ist sehr leicht und ermöglicht eine gute Luftzirkulation.
W
Im textilen Bereich wird als Wolle in erster Linie das Schafhaar bezeichnet. Wollhaare sind Eiweißfasern, die aus Keratin (Horn) bestehen und in ihrer Zusammensetzung der menschlichen Haut ähneln. Der Aufbau des Wollhaars besteht aus stufenartig übereinander liegenden Schuppen. Bei falscher Behandlung können sich die äußeren Schuppen so ineinander verhaken, dass sie fest verzahnt sind – die Wolle verfilzt.
Als Schurwolle darf nur die Wolle bezeichnet werden, die beim Scheren lebendiger Schafe gewonnen wird. Ausschließlich bei der Erstverarbeitung darf diese als „reine Schurwolle“ bezeichnet werden.
Wollfasern verfügen über eine große Elastizität. Wolle wirkt temperaturausgleichend und wärmeregulierend. Dadurch regelt sie die Hautatmung und den Sauerstoffaustausch. Als weitere positive Eigenschaft kann sie bis zu 35 % ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich nass anzufühlen. Dank des natürlichen Lanolingehalts ist Wolle außerdem schmutz- und wasserabweisend. Dadurch ist häufiges Waschen überflüssig. Meistens ist es ausreichend Textilien aus Wolle einfach nur abzubürsten und an der frischen Luft auszulüften.
Z
Die New Zealand Merino Company hat das ZQ-Merino-Programm eingeführt, um ein Zeichen gegen die Anwendung des Mulesing zu setzen. Die darin zusammengeschlossenen Züchter erfüllen höchste Standards in den Bereichen Tierschutz, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Dies beinhaltet auch den Verzicht auf Mulesing. Damit diese Standards auch eingehalten werden, wird die Akkreditierung fortlaufend überwacht. ZQ-Merinowolle kann von der fertigen Wolle bis zum Schafzuchtbetrieb in Neuseeland zurückverfolgt werden.